Lebenslauf

1893

geboren in München

1903-12

Höhere Schule, München
ab 1905 unterrichtet er in der Zeichenklasse des Münchner Ludwigs-Gymnasiums

1910

1911-13

Kunstgewerbeschule, München (Dir. Richard Riemerschmid)
4 Semester, Unterricht u.a. in Naturzeichnen und Ornamentmodellieren

„Es wird hiermit bestätigt, daß […] Erwin Seiner die obengenannte Anstalt im 5. Semester besucht und durch besonderen Fleiß und mit großer Liebe betriebenes Studium entschiedene Fortschritte gemacht hat.
In der letzten Zeit sind Bleistiftstudien (Straßenbilder) und Gouaches (Interieurs) entstanden, welche zu der Hoffnung bereitigen, daß er Vorzügliches auf dem Gebiete der Malerei leisten wird. Bei dem Vorliegen der Voraussetzungen in §89 der Wehrordnung wird Erwin Steiner zur Genehmigung der von ihm verlangten Vergünstigung der erleichterten Zulassung zum einjährig freiwilligen Dienst wärmstens empfohlen.“ (Richard Riemerschmid, Zeugnis vom 28. Januar 1913, Nachlass Gisela von Steiner, Original im Besitz der Steiner-Stiftung).

Mitglied in der Münchner Künstlergenossenschaft

1913

fortan rege Teilnahme an Ausstellungen in den Kunstvereinen in München, Nürnberg und Augsburg.

1914

Mai-Juni Besuch der Mal-/Aktschule von Heinrich Knirr Besuch der Malschule von Hermann Groeber (wann genau unklar) ab dem WiSe besucht Steiner die Akademie der Bildenden Künste, zuerst bei Prof. Groeber, dann die Malklasse von Carl von Marr. Studien bei dem Landschaftsmaler Prof. Richard Kaiser Jul, erstmals Teilnahme an der Münchner Jahresausstellung im Königl. Glaspalast „Am alten Schrank“ aus: Münchner neueste Nachrichten, 1914 = Jg. 67, 7, 07.07.1914.

1921

Mit Ablauf des Sommersemesters wird Steiner exmatrikuliert. 

Nov 1921 Verlobung mit Gisela Ehrlich (aus: Münchner neueste Nachrichten, 29.11.1921)

1922

Im Mai Heirat mit Gisela Ehrlich in München

1925/26

möglicherweise sind einige kunstgewerbliche Arbeiten u.a. für Alfred Schmid, Nachf. Kgl. Bayr. Hofmusikalienhandlung, München entstanden.

1927

lt. Korrespondenz sollten für die Deutsche Theaterausstellung Magdeburg einige Bühnentanzentwürfe von Erwin Steiner ausgewählt werden.

Theater im Schaufenster:
„Das Musikhaus Alfred Schmid Nachf., Residenzstr. 7, zeigt seit kurzem in seinem Schaufenster ein kleines Theater mit sechs Paaren beweglicher Tanzpuppen nach Entwürfen von Kunstmaler Erwin Steiner. Da bei dem großen Interesse, das dieses Theater findet, die Polizei eine Verkehrsstörung befürchtet, muß das Puppentheater von 4-7 Uhr nachm. stillgelegt werden.“

1931

Aufenthalt in Neuburg zusammen mit dem weit gereisten Orientmaler und Pleinairisten Tony Binder (1868-1944), Fritz Stadler (1892-1965), Otto Rau (1956-1934), Beppo Steinmetz (1872-1933) und Frau Dirks.

Ankäufe durch Senator Reed, Kansas City, Mrs. Brooks-Athen-Rosevelt, New York, Mr. Mies, New York und Glas Art Emil Frei, St. Louis. Porträt-Auftrag von Frau Orliansky in New York. 

Mitglied eines Kinoclubs (ehem. Bund der Film-Amateure, München)

1937

Joseph Georg Ritter von Steiner verstirbt in München.

1938

Ausschluss aus der Reichskulturkammer
Berufsentziehung bzw. Berufsverbot
Sondergenehmigung unter der Mitgliedsnummer M25 (nur noch Aufträge von Privatpersonen sind erlaubt): „Diese Sondergenehmigung berechtigt Sie aber nicht Aufträge, die Seitens des Staates, der Partei und deren Organisationen vergeben werden, entgegenzunehmen.

1940

gesundheitliche Probleme

1941-45

Gisela von Steiner muss Zwangsarbeit leisten
„Es war ihm gelungen, als anerkannter Künstler seine Ehefrau weitgehend zu schützen, so daß sie nicht gezwungen wurde, den Judenstern zu tragen. Auch die von ihr verlangte Zwangsarbeit war nicht übermäßig schwer und die Firmen, bei denen sie beschäftigt war, standen ihr wohlwollend gegenüber, wie aus den beigezogenen Akten der Klägerin ersichtlich. […] Schließlich konnte er seine Ehefrau noch vor der Deportation bewahren.“

1944

am 12. Juli wird das Haus in der Türkenstraße durch einen Bombenangriff zerstört. Einrichtung, Atelier sowie 40 Gemälde gehen dabei verloren. 

1945

Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler, München

1951

Erwin und Gisela Steiner ziehen in das wiederaufgebaute Haus in der Türkenstraße 103.

Steiner möchte hier eine „Malerbühne“ für alle Künste einrichten.

1952

Mitglied im Club der Film-Amateure, München 

1953

Erwin Steiner stirbt am 9. Januar an den Folgen eines Herzinfarktes.